Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)
Das KAoA-Konzept umfasst die vier Handlungsfelder: Berufliche Orientierung, Systematischer Übergang von der Schule in Beruf und Studium, Attraktivität des dualen Systems, Kommunale Koordinierung.
Berufliche
orientierung
Übergangs-
system
Attraktivität des dualen systems
Kommunale
Koordinierung
Berufliche Orientierung
Das Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss – KaoA“ nimmt – flächendeckend in NRW – alle Schüler:innen in den Blick und ermöglicht ihnen einen guten, zielgerichteten Start in Ausbildung oder Studium.
Durch den schulisch begleiteten Prozess der Beruflichen Orientierung werden Schüler:innen systematisch darin unterstützt, ihre Stärken und Interessen zu erkennen und weiterzuentwickeln, praxisnahe Einblicke in Studium und Beruf zu erhalten sowie Anschlussmöglichkeiten zielgerichtet in den Blick zu nehmen. So wird die individuelle Entscheidungskompetenz der Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestärkt und ihnen der Übergang in eine berufliche Existenz erleichtert.
Standardelemente, die die Mindestanforderungen zur Umsetzung des Landesprogramms darstellen, regeln verbindlich die schulischen Aktivitäten.
KAoA SEK I
Mit dem Beginn der Jahrgangsstufe 8 werden alle Schüler:innen sowie deren Erziehungsberechtigten über das in Abstimmung mit der Berufsberatung erarbeitete schulinterne Konzept der Beruflichen Orientierung informiert. Ein von der Schule ausgewähltes Portfolioinstrument (z. B. Berufswahlpass) wird genutzt, um den Prozess der Beruflichen Orientierung schriftlich festzuhalten. Zu Beginn des Prozesses liefert die Potenzialanalyse allen Schüler:innen eine fundierte Selbst- und Fremdeinschätzung von personalen, sozialen und fachlichen Potenzialen. Als Vorbereitung auf das schulische Betriebspraktikum sollen Schüler:innen mehrere Berufsfelder vorrangig in Betrieben, d. h. an außerschulischen Lernorten, exemplarisch erkunden und ihre Erfahrungen reflektieren. Ab dem 9. Jahrgang lernen die Schüler:innen berufliche Tätigkeiten praxisbezogen kennen und erproben ihre Fähigkeiten und ihre Eignung vertiefend, indem sie in jeweils einem spezifischen Berufsfeld ein Betriebspraktikum absolvieren.
Schüler:innen können ihre Berufswahlkompetenz in den Jahrgangsstufen 9/10 mit Praxiskursen weiter ausbauen. Als individuelles Reflexionsinstrument zum Prozess sowie als Planungsinstrument erarbeiten alle Schülerinnen bzw. Schüler nach individuellem Bedarf am Ende der Vorabgangsklasse eine realistische Anschlussperspektive, die in einer Anschlussvereinbarung dokumentiert wird.
In Klasse 8 der allgemeinbildenden Schulen wird eine Potenzialanalyse angeboten, die von außerschulischen Trägern mit eigens dafür qualifiziertem, gendersensiblem Personal durchgeführt wird. Die Potenzialanalyse wird in der Schule vor- und nachbereitet und findet an einem (Schul-)Tag statt.
Im weiteren, individuellen Berufsorientierungsprozess der einzelnen Schüler:innen sollen die Ergebnisse im Sinne einer individuellen Förderplanung genutzt werden: Die Ergebnisse geben Hinweise für die Wahl der folgenden Berufsfelderkundungstage sowie für das Betriebspraktikum. Sinnvollerweise schließt sich ein BIZ-Besuch an die Potenzialanalyse an, damit sich die Schüler:innen intensiver mit „ihren“ Berufsfeldern auseinandersetzen und sich konkreter über Berufe informieren. So wird quasi der „Startschuss“ für den Berufsorientierungsprozess gegeben.
Die Potenzialanalyse umfasst überwiegend handlungsorientierte Aufgaben. Ausschließlich kognitive Verfahren kommen also nicht zum Zuge. Die angebotenen Verfahren beziehen sich auf die Lebens- und Arbeitswelt, berücksichtigen die Verschiedenartigkeit der Schüler:innen, erfassen kognitive Leistungsmerkmale, berufliche Interessen, Neigungen, Merkmale des Arbeitsverhaltens, der Persönlichkeit und praktische Fertigkeiten. Die Schüler:innen verstehen sowohl den Ablauf als auch die Bedeutung des Verfahrens, erleben sich als kompetent und erkennen eigene Potenziale.
Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert und in das Portfolioinstrument integriert. Mit den Schüler:innen wird ein individuelles Auswertungsgespräch geführt; dabei sollten Eltern aktiv einbezogen werden.
Weitere Informationen
MAGS-Broschüre: PA 1-tägig
Dossier: Kompetenzfeststellung in der Berufsorientierung
Durch frühe und intensive Kontakte mit Unternehmen werden Schüler:innen besser als bisher auf die Berufs- und Ausbildungswelt vorbereitet. So können sie für die Wahl des Betriebspraktikums und ihre weiteren Schritte in der Berufswahl eine Entscheidung treffen, die nicht dem Zufall überlassen bleibt.
Die Berufsfelderkundung findet in Jahrgangsstufe 8 statt und liefert den Jugendlichen Impulse, um erste realistische Vorstellungen über die Berufswelt sowie ihre Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln. Dies gilt auch für akademische Berufsfelder. Der erste praxisnahe Einblick in berufliche Arbeitsabläufe dient dazu eine reflektierte Auswahl des Betriebspraktikums zu ermöglichen, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler:innen orientiert.
Die Berufsfelderkundungen finden vorrangig in Betrieben statt. Sie ermöglichen praktische Einblicke in die berufliche Arbeitswelt in mindestens drei Berufsfeldern, die auf der Grundlage der Ergebnisse aus der Potenzialanalyse ausgewählt werden. Sie unterscheiden sich von Betriebserkundungen bzw. Betriebsführungen, bei denen Jugendliche vorrangig als „Zuschauer“ informiert werden. Bei Berufsfelderkundungen sind Jugendliche aktiv beteiligt und können über praktische Übungen sowie Beobachtungen und Gespräche Erfahrungen sammeln. Jede Erkundung dauert einen Arbeitstag und sollte nach Möglichkeit in einem Betrieb stattfinden, so dass die Jugendlichen Anforderungen und Arbeitsabläufe praxisnah kennenlernen.
Die Beteiligung der Wirtschaft ist für die erfolgreiche Umsetzung von Praxisphasen essentiell. In den Regionen und Kommunen beteiligen sich bereits viele Unternehmen und Betriebe, auch über stabile Kooperationsvereinbarungen mit Schulen. Sie sind über die Handwerkskammern oder IHKs eingebunden oder engagieren sich auf andere vielfältige Weise.
Bereits vorhandene Strukturen und Angebote, wie der Girls’ Day, Boys’ Day, Neue Wege für Jungs, Schnupperpraktika und Elternpraktika gelten in der derzeitigen Einstiegsphase des Landesprogramms KAoA als Berufsfelderkundung und können entsprechend genutzt werden. Die Praxisphasen im Rahmen der Landesinitiative gelten als Schulveranstaltungen. Es gelten daher die entsprechenden Regelungen für Schülerbetriebspraktika.
Praxiskurse vermitteln vertiefende Einblicke in einzelne Berufsfelder bzw. berufliche Tätigkeiten. Sie finden in der Regel im Anschluss an ein Schülerbetriebspraktikum in Klasse 9 oder 10 statt, ähneln Qualifizierungs-Bausteinen im Bereich der Berufsvorbereitung und orientieren sich inhaltlich an den Anforderungen des ersten Ausbildungsjahres.
Die Zielgruppe sind Schüler:innen in den Jahrgangsstufen 9 und 10, die ihre Berufswahlkompetenz stärken möchten, ein Interesse haben, sich in einem Berufsfeld vertiefend praktisch auszuprobieren und Interesse an einer dualen Ausbildung haben. Die Schule kann klassenweise oder mit einzelnen ausgewählten Schüler:innen an den Praxiskursen teilnehmen. Die Entscheidung, wer an diesen Praxiskursen teilnimmt, liegt bei der Schule und erfolgt jeweils in Abstimmung mit den Schüler:innen sowie deren Erziehungsberechtigten. Daneben können aber auch Kurse in Betrieben in Form zusätzlicher Praktika (Ergänzungspraktika) stattfinden.
Ziel ist, dass die Jugendlichen sich in beruflichen Tätigkeiten erproben. Dabei sind vor allem praktische/fachliche Kompetenzen, die individuelle Arbeitshaltung sowie soziale und personale Kompetenzen bedeutsam. Praxiskurse werden schulisch vor- und nachbereitet. Die Schüler:innen erhalten eine individuelle Rückmeldung zu ihrer Teilnahme an Praxiskursen (z.B. Dauer, Berufsfeld, Pünktlichkeit u.ä.) und dokumentieren ihre individuellen Ergebnisse schriftlich in ihrem Portfolioinstrument. Betriebe können durch die Kurse vertiefende Einblicke in die Fähigkeiten und Potenziale des jeweiligen Jugendlichen gewinnen, den sie ggf. bereits bei einer Berufsfelderkundung oder im Rahmen eines Praktikums kennengelernt haben.
Das Portfolioinstrument wird zu Beginn des standardisierten Prozesses der Beruflichen Orientierung ab der Jahrgangsstufe 8 durch die Schule eingeführt. Es ist für alle Schüler:innen verbindlich.
Mit dem Portfolioinstrument werden folgende Ziele und Erwartungen verknüpft:
x Dokumentation – Überblick über den individuellen Ausbildungs- und Studienwahlprozesses:
Grundlage für die Reflexion im Rahmen der Anschlussvereinbarung
x Information – Ansprechpartner, Links und Informationen auf dem Weg in den Beruf
x Kommunikation und Reflexion – Ziele des Prozesses der Beruflichen Orientierung
x Planung und Organisation – Überblick über die individuelle Entwicklung:
Schüler:innen gestalten ihre Ausbildungs- und Studienwahlprozesses zunehmend selbstverantwortlich
Folgende Mindestanforderungen sind für die Auswahl eines geeigneten Portfolioinstruments u.a. zu beachten:
x Selbsterklärende, motivierende und schülerorientierte Gestaltung
x Abbildung des gesamten Prozesses der Beruflichen Orientierung (gemäß SBO-Elementen in KAoA)
x Eignung sowohl für den Fachunterricht als auch den fächerübergreifenden Unterricht
x Verfügbarkeit in Papierform und elektronisch, ggf. auch online
x Geeignete Aufbewahrung für die fortlaufende Nutzung sowie unter Wahrung des Datenschutzes
x Bekanntmachung und Anerkennung in der Region
Die Schule wählt ein Portfolioinstrument entsprechend dieser Mindestanforderungen aus und legt es durch Schulkonferenz-Beschluss in Absprache mit den relevanten Partnern (insbesondere der Berufsberatung) als verbindliches Instrument des schulischen Ausbildungs- und Studienwahlprozesses fest.
Weitere Informationen
Berufswahlpass (BWP) NRW
MAGS-Broschüre: Portfolioinstrument
BWP in Leichter Sprache
Im Rahmen der koordinierten Übergangsgestaltung bilanzieren und reflektieren die Schüler:innen die bis dahin vorliegenden Ergebnisse und Erkenntnisse ihres individuellen Prozesses der Beruflichen Orientierung.
Sie erarbeiten nach individuellem Bedarf gemeinsam mit den Akteuren im Beratungsprozess (Lehrkräfte, Eltern, Berufsberater:innen usw.) bis zum Ende der Schulzeit eine individuelle, realistische Anschlussperspektive, die in einer konkreten Anschlussvereinbarung dokumentiert wird.
KAoA SEK II
Im Rahmen von KAoA werden in der Sekundarstufe II drei aufeinander aufbauende Workshops an der Schule durchgeführt und fünf Tage für praktische Erfahrungen außerhalb von Schule zur Verfügung gestellt (Praxiselemente), die die Berufswahlkompetenz der Schüler:innen weiter ausbauen.
Darüber hinaus bieten die Hochschulen viele freiwillige Angebote an, bei denen Schüler:innen die Hochschulen und Ihre Studiengänge näher kennenlernen können. Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) entwickelte Prozessbegleitungsmodule (sogenannte Add-ons), die allen Schulen als Unterstützung bei der Begleitung des beruflichen Orientierungsprozesses in Sek. II zur Verfügung gestellt werden.
Im Rahmen von KAoA werden in der Sekundarstufe II drei aufeinander aufbauende Workshops an der Schule mit allen Schüler:innen durchgeführt, die die Berufswahlkompetenz weiter ausbauen:
x Standortbestimmung Reflexionsworkshop
Reflexion BO-Prozess der Sek I – Themen: Berufswahlsicherheit, Flexibilität, Selbstwirksamkeit, Berufswahlengagement, Berufliches Selbstkonzept
x Stärkung der Entscheidungskompetenz I
Stärkung der Entscheidungskompetenzen: Fähigkeiten und Wünsche übereinbringen, konkrete Vorstellungen entwickeln, innere und äußere Einflüsse identifizieren/analysieren, Synthese von Ansichten und Erwartungen herstellen, Konflikte produktiv verarbeiten
x Stärkung der Entscheidungskompetenz II
Entscheidungen festigen: erkennen die Gleichwertigkeit von Studium und Ausbildung, stärken der Fähigkeit, selbstreflektierte Entscheidung zu treffen
Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) entwickelte Prozessbegleitungsmodule (sogenannte Add-ons), die allen Schulen als Unterstützung bei der Begleitung des beruflichen Orientierungsprozesses in Sek. II zur Verfügung gestellt werden.
Weitere Informationen
Im Rahmen von KAoA erhalten die Schüler:innen der Sekundarstufe II Angebote, die die Orientierung zu Anforderungen und Perspektiven von Studiengänge erleichtern sollen. Hierfür kooperieren die Schulen mit den regionalen Hochschulen und der Bundesagentur für Arbeit. Die Angebote der Hochschulen können von Region zu Region ein wenig variieren.
Weitere Informationen
Selbsterkundungstool (Agentur für Arbeit)
Angebote der Technischen Hochschule OWL
Im Rahmen der koordinierten Übergangsgestaltung bilanzieren und reflektieren die Schüler:innen die bis dahin vorliegenden Ergebnisse und Erkenntnisse ihres individuellen Prozesses der Beruflichen Orientierung.
Sie erarbeiten nach individuellem Bedarf gemeinsam mit den Akteuren im Beratungsprozess (Lehrkräfte, Eltern, Berufsberater:innen usw.) bis zum Ende der Schulzeit eine individuelle, realistische Anschlussperspektive, die in einer konkreten Anschlussvereinbarung dokumentiert wird.
KAoA-STAR
Jugendliche mit (Schwer-)Behinderung und/oder Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung, Körperliche und motorische Entwicklung, Hören und Kommunikation, Sehen und Sprache haben die Möglichkeit, die KAoA-STAR-Angebote zu nutzen, die sie entsprechend ihrer individuellen Bedarfe beim Übergang in den Beruf unterstützen.
KAoA-kompakt
Für Schüler:innen, die erst in der Jahrgangsstufe 10 in das Schulsystem einmünden oder eine Internationale Förderklasse besuchen, ist das Nachholen des kompletten KAoA-Systems aufgrund der Kürze des noch verbleibenden Schulbesuchs nicht umsetzbar. Gerade diese Jugendlichen benötigen jedoch dringend eine berufliche Orientierung, da – kurzfristig vor dem Ende der Schulzeit – ein Wechsel in eine andere Schulform oder der Übergang in eine Ausbildung bevorstehen können.
Vor diesem Hintergrund wird „KAoA-kompakt“ als eine Zusammenführung zentraler Bausteine des umfassenden Systems zur Beruflichen Orientierung von KAoA für die Zielgruppe der Jugendlichen ohne Erstberufsorientierung in geeigneter Weise umgesetzt. Die Standardelemente Potenzialanalyse, Berufsfelderkundung und Praxiskurs werden dabei zusammen von einem Träger durchgeführt.
Systematischer Übergang
von der Schule in Beruf und Studium
Im Rahmen der koordinierten Übergangsgestaltung bilanzieren und reflektieren die Schüler:innen die bis dahin vorliegenden Ergebnisse und Erkenntnisse ihres individuellen Prozesses der Beruflichen Orientierung.
Sie erarbeiten nach individuellem Bedarf gemeinsam mit den Akteuren im Beratungsprozess (Lehrkräfte, Eltern, Berufsberater:innen usw.) bis zum Ende der Schulzeit eine individuelle, realistische Anschlussperspektive, die in einer konkreten Anschlussvereinbarung dokumentiert wird.
x Ausbildungsreife Jugendliche erhalten ein passendes Ausbildungsangebot. Vorrang hat dabei die duale Ausbildung in einem Betrieb.
x Für noch nicht ausbildungsreife Jugendliche werden Angebote an Berufskollegs oder bei Trägern mit verstärktem Praxisbezug bereitgestellt. Ziel ist die Förderung der Ausbildungsreife, um baldmöglichst eine duale Ausbildung beginnen zu können.
x Mit den Schüler:innen der gymnasialen Oberstufe werden Perspektiven für die Aufnahme eines Studiums entwickelt oder alternative Ausbildungswege nach dem Abitur etwa durch Aufnahme einer Berufsausbildung oder eines späteren dualen Studiums aufgezeigt.
Ziel ist es, Brüche im Übergang von der Schule in Ausbildung oder Studium zu vermeiden und zu einer tragfähigen Perspektive der Beruflichen Orientierung zu führen. Die Zusammenarbeit der abgebenden Schule und der aufnehmenden Systeme (Berufskolleg, Hochschulen) einschließlich der Wirtschaft bildet dabei eine wesentliche Voraussetzung.
Steigerung der Attraktivität
des dualen Systems
Im Rahmen des Landesprogramms soll eine gemeinsame Strategie entwickelt werden, um die Attraktivität der dualen Ausbildung für Eltern und Jugendliche aller Schulformen zu erhöhen. Dazu werden verschiedene Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.
Die Umsetzung erfolgt u.a. durch Veranstaltungen und Maßnahmen, bei denen Multiplikatoren, Erziehungsberechtigte und Schüler:innen informiert werden, sowie über jugendspezifische Kommunikationsmedien zu Themenfeldern wie Durchlässigkeit beruflicher Bildung, duales Studium etc.. Dafür ist die Vernetzung mit bestehenden Initiativen zur Stärkung des dualen Systems wesentlich.
Durch den Umbau des Bildungsangebots an Berufskollegs wird ein modifiziertes, breiter nutzbares Angebot geschaffen. Die Anpassung von Rahmenbedingungen schafft eispielswie die Voraussetzung, dass durch den erfolgreichen Abschluss einer dualen Ausbildung die Fachhochschulreife erlangt werden kann. Auch der Ansatz, beruflich erworbene Kompetenzen auf Studiengänge anzurechnen, wird systematisch weiter verfolgt.
Vertiefende Informationen gibt es auf www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de.
Aktivitäten im Kreis Lippe
Bereits 2011 griffen die Mitglieder des Fachausschusses Schule – Beruf im Kreis Lippe dieses Thema mit der Initiative fanta3 auf: Mit Beteiligung der Partner Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold, Agentur für Arbeit Detmold und Lippe Bildung eG sollen wenig nachgefragte Berufe, die jedoch in der Region Lippe besonders gute Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten bieten, gezielt gestärkt werden.
Dadurch entstandenes Projekt ist der Ausbildungsbotschafter: Speziell geschulte Auszubildende stehen den allgemeinbildenden Schulen in Lippe kostenfrei zur Verfügung, um aus erster Hand von ihrer Ausbildung und ihrem individuellen Berufsorientierungsprozess zu berichten. Koordiniert werden diese Maßnahmen durch die Lippe Bildung eG und die Koordinierungsstelle Schule-Beruf.
Darüber hinaus werden Berufsorientierungs-Touren (BO-Touren) für Lehrkräfte und Berufsberater:innen angeboten, die einen praxisnahes Erleben von Ausbildungsberufen und Betrieben in Lippe ermöglichen sollen. Hierdurch soll die Vernetzung und Zusammenarbeit von Schulen und regionalen Unternehmen gefördert und ausgebaut werden.
Kommunale Koordinierung
Die Kommunale Koordinierung vertieft die Vernetzung aller in der Region tätigen Akteure in einem Prozess. Wie etwa die Studien- und Berufsberatung, allgemeinbildende Schulen und Berufskollegs, Bildungsträger, Betriebe und Wirtschaftsorganisationen sowie die regional bereits bestehenden Gremien der regionalen Bildungsnetzwerke usw..
Die Zuständigkeiten der beteiligten Partner bleiben dabei bestehen. Durch die Unterstützung der Kommunalen Koordinierung soll ein nachhaltiges und systematisches Übergangssystem Schule-Beruf angestoßen, erforderliche Abstimmungsprozesse organisiert und ein Beitrag dazu geleistet werden, die unübersichtliche Maßnahmenvielfalt vor Ort gezielt abzubauen.