Die Kommunale Koordinierungsstelle Schule – Beruf hat Ihren zweiten “Bericht zur Schulsozialarbeit an Schulen in Trägerschaft des Kreises Lippe” veröffentlicht.
Der erste Bericht zur „Schulsozialarbeit an Schulen in Trägerschaft des Kreises Lippe“ bezog sich im Wesentlichen auf das Schuljahr 2016/17 und liegt nun ein Jahr zurück. Auch den nun vorliegenden zweiten Bericht zur Arbeit im Schuljahr 2017/2018 möchten wir mit einem Zitat einleiten, das den Stellenwert der sozialen Arbeit an Schulen verdeutlicht und unterstreicht.:
„Für Kinder und Jugendliche ist Schule ein wesentlicher Lebensraum, der ihre Entwicklung in großen Teilen bestimmt. Die an diesen Lebensraum gerichteten Anforderungen betreffen nicht nur den Lernerfolg der jungen Menschen, sondern auch ihre umfassenden Bildungsinte-ressen und den Bedarf an sozialpädagogischer Beratung und Unterstützung. Je vielfältiger Bildungsgelegenheiten sind und je intensiver die individuelle Förderung ist, desto umfassen-der und erfolgreicher kann sich Bildung im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses entfalten. Dem Ideal von Chancengerechtigkeit folgend sind die individuelle Verschiedenheit junger Menschen, ihre soziale und kulturelle Vielfalt sowie die große Bandbreite ihrer Interes-sen aufzugreifen, sind sie adäquat zu unterstützen und individuell zu begleiten.“ (Ausschnitt aus einem Diskussionspapier des Deutschen Vereins zur Entwicklung und Verortung der Schulsozialarbeit vom 30.09.2014).
Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren lassen erkennen, dass der Bedarf an Schulsozialarbeit an allen Schulformen deutlich zugenommen hat. Der bzw. die Schulsozialarbeiter/-in wird von den Schülern als verlässliche/r Ansprechpartner/-in bei persönlichen und familiären Problemen, bei schu-lischen Schwierigkeiten bzw. Konflikten im Klassenverband und in Fragen zum Übergang in das Be-rufsleben wahrgenommen.
Insbesondere in den Themenbereichen, die den Übergang Schule-Beruf betreffen, ist zu beobachten, dass die Nachfrage nach individueller Unterstützung stetig ansteigt. Die Schüler können die Vielzahl der beruflichen Möglichkeiten nicht ausreichend überblicken, die nicht immer einschätzbare digitale Zukunft verunsichert sie, die Familienmitglieder haben in der Regel eigene berufliche Verpflichtungen und sind in Fragen der Berufswahl nicht selten ebenfalls überfordert. Die im nahen sozialen Umfeld daher vielfach unzureichende Hilfestellung bei der Berufswahl wird durch eine Vertrauensperson im Schulalltag ausgeglichen.
Hinzu kommt die erhebliche Anzahl von neuzugewanderten Jugendlichen, die nach dem Wechsel aus den Sekundarschulen I oder den Internationalen Förderklassen in das Regelsystem der Berufskollegs einmünden. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere diese Schüler eine verlässliche Beratung und Be-gleitung beim Übergang in das für sie fremde duale Ausbildungssystem und das Berufsleben benöti-gen (s. Punkt 3.2 „Projekt Integrationscoach“).
Die sozialpädagogischen Fachkräfte an den Förderschulen des Kreises Lippe arbeiten in enger Teamarbeit mit den an der Schule vertretenen Sonderpädagogen und leisten mit ihrer Arbeit und ihren An-geboten einen wichtigen Beitrag, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu fördern und zu stärken (siehe Punkt 4 „Schulsozialarbeit an den Förderschulen in Trägerschaft des Kreises Lippe).
Natürlich gab es auch im Schuljahr 2017/18 zahlreiche Entwicklungen und Ereignisse, die sowohl von den Schulsozialarbeitern/-innen, den Lehrkräften und den Netzwerkpartnern Flexibilität und Anpas-sungsbereitschaft erforderten. In der Regel ist dieses gelungen und das Schuljahr im positiven Sinne beendet worden. Wie eine der Schulsozialarbeiterinnen in ihrem Abschlussbericht betonte, sei es von großer Relevanz, dass der junge Mensch seinen zukünftigen Weg nach Abschluss der Schulpflicht mit einem guten Gefühl gehen könne. An der Erreichung dieses Ziels wird sich auch künftig die Schulsozialarbeit des Kreises Lippe orientieren.
Unser ausdrücklicher Dank gilt allen Akteuren und Kooperationspartnern für die gute Zusammenar-beit und die Unterstützung bei der Erstellung dieses Berichts.